Die öffentliche Beschaffung in Chile und Peru

Wie nationale Reformen regional institutionalisiert werden und wie regionale Praktiken der Vergabe die regionale Entwicklung beeinflussen.

Öffentliche Beschaffung und regionale Entwicklung

Zahl der Gemeinden pro Region in Chile und Peru

(c) Denise Gutiérrez 2025

Das öffentliche Beschaffungswesen stellt einen bedeutenden Wirtschaftssektor dar, der über seine grundlegende Funktion der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen hinausgeht und zu einem Motor für Integration, Nachhaltigkeit und Innovation wird. Um die vollen Auswirkungen der Beschaffungsvorschriften auf diese umfassenderen Ziele zu verstehen, bedarf es einer strengen Analyse und einer evidenzbasierten Bewertung. Unsere Forschung befasst sich mit zwei Schlüsselfragen: Inwieweit stimmen die lokalen Beschaffungspraktiken mit den formalen Vorschriften überein, und wie trägt das öffentliche Auftragswesen zur regionalen Entwicklung bei? Durch die Analyse von regulatorischen Änderungen in Chile und Peru über 17 Jahre hinweg bewerten wir deren Auswirkungen in verschiedenen Regionen und untersuchen, wie die Beschaffungspraktiken weitergehende Entwicklungsergebnisse beeinflussen. Diese Untersuchung liefert empirische Belege, die bestehende Wissenslücken hinsichtlich der Rolle des Beschaffungswesens in der regionalen Entwicklung schließen. Letztlich zielt die Untersuchung darauf ab, Erkenntnisse zu liefern, die politischen Entscheidungsträgern helfen, das öffentliche Beschaffungswesen als Mittel zur Förderung einer integrativen und nachhaltigen Entwicklung zu optimieren.

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Daten und Methoden

Ein Vergleich der Reformen und Praktiken des öffentlichen Beschaffungswesens

(c) Denise Gutiérrez 2025

In dieser Studie werden quantitative und qualitative Methoden kombiniert, um die Rolle des öffentlichen Auftragswesens für die regionale Entwicklung zu analysieren. Ein Datensatz von 40 Millionen Transaktionen wird mithilfe statistischer Verfahren analysiert, um regionale Unterschiede in der Beschaffungspraxis zu ermitteln. Qualitative Fallstudien in ausgewählten Regionen Chiles und Perus geben tiefere Einblicke in die lokalen Beschaffungsinstitutionen. Die Untersuchung gliedert sich in vier Komponenten: (1) eine politische Analyse, die die Entwicklung der Beschaffungsvorschriften verfolgt, (2) eine Auswertung der Beschaffungsdaten zur Ermittlung lokaler Praktiken, (3) Fallstudien, die Beschaffungsmuster in bestimmten Regionen untersuchen, und (4) eine Analyse, die Beschaffungsstatistiken mit sozioökonomischen Indikatoren verknüpft, um die institutionelle Kohärenz und ihre Auswirkungen auf die regionale Entwicklung zu bewerten. Durch die Integration dieser Ansätze bietet die Studie eine umfassende Bewertung der Frage, wie Beschaffungspolitik zu einer nachhaltigen und integrativen Entwicklung beiträgt, und liefert handlungsrelevante Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger.

Theoretischer Rahmen

Das Wechselverhältnis von Regulation und Institution

(c) Glückler & Lenz (2016)

Diese Forschung ist in der Institutionentheorie verankert und konzentriert sich auf die institutionelle Kohärenz - die Abstimmung zwischen formalen Beschaffungsvorschriften und lokalen Praktiken - und ihre Auswirkungen auf die regionale Entwicklung. Wir verwenden den Rahmen von Glückler & Lenz (2016), der die Beziehung zwischen Institutionen und Vorschriften in vier mögliche Fälle kategorisiert: Verstärkung oder Substitution, wenn die Beschaffungsinstitutionen mit den formalen Vorschriften übereinstimmen, und Umgehung oder Wettbewerb, wenn sie voneinander abweichen. Diese Sichtweise ermöglicht eine systematische Analyse der Art und Weise, wie formale Regeln die Beschaffungsinstitutionen formen und wie diese Institutionen die regionale Entwicklung beeinflussen. Durch die Integration von Perspektiven aus der Politikwissenschaft, der Wirtschaftsgeographie und der Institutionentheorie versucht die Studie, unser Verständnis der Rolle des Beschaffungswesens in der regionalen Entwicklung und der Wechselwirkung zwischen Institutionen und regionalen Entwicklungsergebnissen zu verbessern.

  • Online-Bewerbungsbogen (unabhängig der von Ihnen gewählten Kooperation, geben Sie bei der E-Mail-Adresse des Ansprechpartners am Department ausschließlich erasmus@geographie.uni-muenchen.de an),
  • Tabellarischer Lebenslauf,
  • Motivationsschreiben (eins für jede Priorität, auf Deutsch),
  • Notenkontoauszug aus dem LSF,
  • Sprachnachweis (PDF, 65 KB) (bezogen auf die Vorgaben der jeweiligen Gastuni),
  • ggf. Vordiploms- bzw. Zwischenzeugnis (bei Dipl.- bzw. Lehramtsstudiengängen).

Seit 2021 erfolgt die Umstellung auf ein Online-Bewerbungsverfahren (OLA). Hierzu gibt es einen eigenen Moodle-Kurs des Referats für Internationale Angelegenheiten, auf den Sie Zugriff erhalten, nachdem Ihre Anmeldung akzeptiert wurde. Dort finden Sie alle Informationen zum weiteren Ablauf. Einzelne europäische Universitäten sind jedoch noch nicht vollständig an OLA angeschlossen.

In jedem Falle gilt: Wenn Sie das Online-Bewerbungsformular vollständig ausgefüllt haben, müssen Sie es elektronisch an die LMU übersenden. Anschließend wird ein PDF-Dokument erzeugt, das Sie ausdrucken und unterschreiben müssen. Legen Sie nun Ihrer Bewerbung die oben genannten Dokumente bei. Ihre Bewerbung mit allen Unterlagen schicken Sie als eine gesamte PDF-Datei an erasmus@geographie.uni-muenchen.de. Bitte achten Sie darauf, dass Ihre Bewerbung vollständig ist. Unvollständige Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden.

Laufzeit
12/2024 - 12/2027
Projektleitung
Johannes Glückler
Projektmitarbeitende
Denise Gutiérrez; Claudio López
Gefördert durch
DFG
Denise Gutiérrez
M.Sc. Denise Gutiérrez

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

M.Sc. Claudio López de Lérida

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Prof. Johannes Glückler
Prof. Dr. Johannes Glückler

Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographien der Zukunft